Deutsche Reiterliche Vereinigung
22.09.2023 | 22:30 Uhr | Uta Helkenberg

DAM: Die ersten Weichen bei den Amateuren sind gestellt

In Münster haben die Laub Immobiliengruppe Deutsche Amateur-Meisterschaften begonnen

Christopher Bartels und Davita FRH. Foto (c) Maike Fotografie

Christopher Bartels und Davita FRH gewinnen das erste Wertungsspringen bei der DAM 2023. Foto (c) Maike Fotografie

In Münster-Handorf haben die Laub Immobiliengruppe Deutsche Amateur-Meisterschaften Dressur und Springen. Zum siebten Mal werden die Titel unter den besten Amateuren Deutschland vergeben. Ebenfalls gekürt werden auch in diesem Jahr wieder die Amateur-Champions.

Der Weg zum Deutschen Amateur-Meister führt für die Springreiter über drei Wertungsprüfungen, wobei nur die 30 Besten aus den beiden Springen zum sonntäglichen Finale zugelassen sind. Den ersten Schritt dorthin gemacht hat Christopher Bartels aus Burgdorf. Der 54-jährige Kaufmann und Inhaber eines Autohauses setzte sich dank seiner schnellen Schimmelstute Davita FRH (v. Diacontinus) als einer der letzte Starter an die Spitze. Bei 70,59 Sekunden blieb die Uhr stehen – schneller war keiner der anderen „Null“-Reiter. Für Bartels und die neunjährige Davita ist es bereits der neunte S-Siege. Ihren bislang größten Erfolg hatten die beiden beim Hannover Springpferdechampionat in Verden, wo der Sieg der Stute das Prädikat FRH eintrug. Auf dem zweiten Platz landete Armin Scherrmann aus Beckingen im Saarland mit Cirabell, der fehlerfrei in 71,10 Sekunden ins Ziel kam. Ebenfalls weniger als 72 Sekunden benötigte Maximilian Cordt aus Nachrodt-Wiblingwerde mit Cracklin Rosie und belegte damit Rang drei. Insgesamt kamen 26 der 55 Teilnehmer strafpunktfrei ins Ziel, darunter auch der Vorjahres-Zweite Fabian Legros. Der 34-jährige Bauingenieur aus Barsinghausen ist bereits das vierte Mal in Münster am Start, 2020 war bereits er Zweiter im Amateur-Championat. Auch er war mit seiner Schimmelstute Cateleya fehlerfrei und gewohnt schnell unterwegs. „Glück, viel Glück. Ohne Glück geht in unserem Sport nichts“, sagte er lachend und ergänzte: „Natürlich erarbeitet man sich das auch hart, indem man immer wieder übt, über kleine Sprünge flüssig zu springen“. 74,27 Sekunden bedeuteten für ihn am Ende Platz sieben.

Das Ranking im Amateur-Championat Springen wird am ersten Tag angeführt von Anke Harz. Die gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte aus dem saarländischen Heuweiler bewältigte den Parcours mit La Lotta in nur 58.1 Sekunden – mehr als zwei Sekunden schneller als die Vorjahres-Zweite Alexandra Tebbe. Die Architektin aus Ibbenbüren und ihre neunjährige Hannoveraner Stakkato-Tochter Skala ST benötigen 60,71 Sekunden für ihre Nullrunde. An dritter Stelle ordnete sich die nur zwei Hundertstel langsamere Dominique Schott aus Tiefenthal mit Cristallino Z ein, auch sie arbeitet im "wahren Leben" als Architektin. Letzte Tipps für die Reiterin für ihren Start gab es vor Ort von Sepp Gemein. Trotz eines vollen Terminkalenders war der Landestrainer nach Münster gereist, um seine rheinland-pfälzischen Reiter zu unterstützen. Ein wichtiges Anliegen für ihn: „Schließlich geht es in unserem Sport nicht ohne die Amateure.“

DAM und DAC Dressur: Horstmann und Böckmann gaben den Ton an 
„Außerordentlich zufrieden“ war Johanna Horstmann aus Bad Bramstedt/Schleswig-Holstein über ihren ersten Auftritt mit der Hannoveraner Dancier-Tochter Daily Harbour bei einer Deutschen Amateurmeisterschaft. Mit 72,184 Prozent übernahm die 27-jährige Verwaltungsangestellte bei der Bundespolizei mit Abstand die Führung in der Finalqualifikation der Deutschen Amateur-Meisterschaft Dressur. "Es ging alles ziemlich gut, ich war happy mit dem Ritt und auch mit der Bewertung“, sagte Johanna Horstmann. „Daily habe ich, seit sie drei Jahre alt ist, seitdem sind wir zusammen, trainieren und lernen wir alles zusammen. Sie ist wirklich eine ganz treue Seele und macht immer alles so gut, wie sie kann. Und ich versuche auch mein Bestes“, sagte sie. Auf dem zweiten Platz landete Carolin Kilian aus Traunstein/Bayern. 2021 bereits Vize-Championesse in Münster, mit Sarotti N. Sie verließ mit 70,447 Prozent das Viereck und darf sich nun darauf freuen, am Sonntag wieder ihre Kür zu Klängen von Laura Branigen ("Gloria") und Celine Dion zu präsentieren. Auf dem dritten Platz landete Marie-Christin Kogel aus Sindelfingen in Baden-Württemberg mit Doc-Holliday und 69,474 Prozent. 

Für die Bewerber um den Titel des Amateur-Champions ging es am Freitag als erstes los. 31 Paare traten in der Finalqualifikation an, um sich für die finale Kür am Sonntag zu empfehlen. Dass Größe nicht alles ist, bewies Lilienhof’s Donelli. Der zehnjährige Ponywallach und seine Reiterin Fabienne Böckmann setzten sich mit 71,616 Prozent schon früh an die Spitze und gaben diese auch nicht wieder ab. „Er lief wunderbar heute und das ist unser persönlich Bestergebnis“, freute sich die 31-jährige Verwaltungswirtin aus dem nordbadischen Eppelheim bei Heidelberg. Vor allem seine guten Trabverstärkungen habe er heute zeigen können. „Er hat alles rausgeholt“, sagte sie. Seit vier Jahren reitet sie den Falben – von Dressurpferde A bis S*. Die Teilnahme am Amateur-Championat war für die beiden wieder das Saisonziel, denn schon im vergangenen Jahr waren sie in Münster am Start und belegten Platz elf. Und diesem Jahr? „Schauen wir mal, wo die Reise hingeht“, sagte Böckmann lachend. Ebenfalls über 70 Prozent kam die 28-jährige Betriebswirtin Anna-Katharina Tepel aus Hamm/Westfalen, die mit einem zweiten Platz (71,566 Prozent) in diesem Jahr ihrer Mutter Antje Tepel nachstrebt. Diese konnte im vergangenen Jahr die DAC-Bronzemedaille gewinnen. Anna-Katharina Tepel sitzt in Münster im Sattel des erst siebenjährigen Westfalen Rock Amour AT, einem Sohn des gerade erst verstorbenen Hengstes Rock Forever I. Auch sie war mit dem Auftakt sehr zufrieden: „Er geht in diesem Jahr seine erste M-Saison. Er war draußen noch ein bisschen aufgeregt, aber in der Prüfung hat er sich voll auf mich konzentriert, ich kam gut zum Reiten. Es waren ein paar Kleinigkeiten, aber besser geht es eigentlich noch nicht.“ Auf dem dritten Platz landete Helena Kamper aus Hamminkeln/Rheinland mit Donna Bella DB mit 68,283 Prozent.

Insgesamt konnten sich sowohl in der DAM als auch im DAC die besten zwölf Paare auf direktem Wege fürs Finale empfehlen. Für die anderen bleibt die Chance, über das Kleine Finale am Samstag noch einen von drei Plätzen im Finale zu ergattern. fn-press/Hb

Hier gibt es weitere Informationen zu den DAM und DAC.  

Stand: 23.09.2023